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Wenig bekannt ist das Verfahren der Gehölzansaat. Hier werden zu etablierende Gehölzstrukturen mittels Aussaat über Samen (vergleichbar mit der Rasenansaat) auf den Böschungsflächen ausgebracht. Im Gegensatz zur Pflanzung bedarf es bei der Gehölzansaat keiner Oberbodenandeckung, die Aussaat erfolgt vorzugsweise in einen skellettreichen Rohboden, damit die Konkurrenzkraft zur krautigen Struktur gering ist. Die Pflanze findet vom Start an gleichbleibende Bedingungen vor, und ist so von Anfang an den Bedingungen vor Ort bestens angepasst. Aufgrund des vielfach beschriebenen "Pflanzschocks" bei Pflanzungen überholt die Ansaat mit Gehölzen häufig nach ein paar Jahren die der Pflanzung in der Höhe, da die Vegetation besser an die Bedingungen angepasst ist.Zu einer ökologischen und naturverträglichen Bauweise gehört auch eine entsprechende Begrünung von Dachflächen. Eine Dachbegrünung bringt nicht nur ein Stück verlorene Natur zurück, sondern schützt Bewohner und Dachdichtung vor großen Temperaturschwankungen. Daneben werden das Kleinklima und das Wohlbefinden entschieden verbessert. Extensivbegrünungen sind geradezu dafür geschaffen, mittels Anspritzbegrünung ausgeführt zu werden.
Mulchstoffe aus Zellulose und gebrochenen Strohfasern wirken mikroklimaverbessernd, feuchtigkeitsspeichernd und keimfördernd. Sie sind damit unerlässlich für eine erfolgreiche und dauerhafte Vegetationsetablierung. Der in der Rezeptur enthaltene Bodenhaftkleber fixiert die aufgebrachten Rezepturkomponenten auf der Fläche und schützt so effektiv und dauerhaft vor Erosion durch Wind (Windsog) und Wasser.Mit Hilfe der Anspritzbegrünung werden standortgerechtes Saatgut oder Pflanzenteile (Sprossen) und eine für eine zügige und dauerhafte Vegetationsetablierung notwendige, speziell an den Standort angepasste Begrünungsrezeptur auf betreffende Dachflächen kostengünstig in einem oder mehreren Arbeitsgängen ausgebracht.
Üblicherweise erfolgt die Ansaat mittels Anspritzbegrünung. Dabei werden standortgerechtes Saatgut und eine standortangepasste Begrünungsrezeptur aus verschiedenen Dünger-, Bodenhilfs- und Bodenverbesserungsstoffen auf die betreffenden, meist geneigten Flächen, aufgespritzt. Rührwerke sorgen für eine homogene Anspritzmasse und garantieren so ein gleichmäßiges Begrünungsergebnis. Ein Haftkleber (Bodenfestiger, Bodenkleber) fixiert das Saatgut dauerhaft auf der Begrünungsfläche.Eine organische Düngekomponente gewährleistet eine langfristige und kontinuierliche Freisetzung von Nährstoffen. Dieses ökologische Düngeprinzip unterstützt eine zügige und dauerhafte Vegetationsetablierung selbst auf schwierigen Standorten. Die eingesetzten Dünger auf Basis von Bakterien- und Pilzkulturen fördern das Bodenleben, wirken vitalisierend auf die Pflanze und bauen allgemein deren Stressfaktoren ab. Eine Überdüngung des Standortes oder ein Auswaschen erfolgt dabei nicht.
Die Verwendung einer zusätzlichen Mulchschicht aus Zellulose und Strohhäcksel verbessert das Mikroklima und sorgt dadurch für optimale Keimraten. Mulchstoffe erhöhen den Erosionsschutz und verbessern die Wirkung des eingesetzten Haftklebers. Außerdem wirken sie wasserspeichernd, temperaturausgleichend und schützen den Boden vor übermäßiger Verdunstung und Austrocknung. Gleichzeitig erfüllt die Mulchschicht die für die erfolgreiche Keimung von Gehölzsaatgut notwendige Funktion der Rohhumusauflage durch Laub im Wald. Aufgrund der Verwendung von heimischem Gehölzsaatgut stellt die Gehölzansaat mittels Anspritzbegrünung nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine ökologische Alternative zu den bislang üblichen Massenpflanzungen dar. Ein spezieller, rein organischer Bodenhaftkleber umschließt und fixiert dabei das Saatgut oder die Sprossen untereinander und mit dem Substrat, so dass damit ein optimaler Schutz vor Wind (Windsog) und Wasser gewährleistet ist. Bei Bedarf wird zusätzlich ein Keimsubstrat mit ausgebracht, welches den Anteil an organischer Substanz sichert.