- .
Nach Renaturierungsmaßnahmen an Fließgewässern muss die Uferregion nach den erforderlichen Baumaßnahmen wieder dauerhaft vor Erosion geschützt werden. Insbesondere Deichflächen erfüllen die Funktion des Erosionsschutzes ganzer Regionen im Hochwasserfall. Um die zügige Funktionsfähigkeit der Deichkörper zu gewährleisten, ist es deshalb unerlässlich, möglichst schnell eine stabile und dauerhafte Gräser- und Kräutervegetation mit weit- und tiefstreichendem Wurzelsystem zu etablieren, die einen effektiven und dauerhaften Erosionsschutz darstellt.
Mit Hilfe der Anspritzbegrünung (Nassansaat, Hydroseeding) nach DIN 18918 lassen sich besonders zügig standortgerechte und angepasste Saatgutmischungen zusammen mit speziellen Dünger-, Bodenverbesserungs- und – hilfsstoffen auf der zu begrünenden Fläche ausbringen und mit speziellen Haftklebern (Bodenfestiger, Bodenkleber) auf der betreffenden Fläche fixieren.
Eigens zusammengestellte Rezepturen zusammen mit organischen Mulchstoffen sorgen für verbesserte mikroklimatische Verhältnisse. Die führen zu schneller Keimung, beschleunigtem Wachstum und zügigem Vegetationsschluss - die volle Funktionsfähigkeit des Deichkörpers wird gewährleistet.
Einen zusätzlichen Schutz vor Erosion durch Überschwemmungen bieten Geotextilien oder Faschinen. Der Einsatz dieser Materialien ist grade für die Anfangszeit, in der die Pflanzen ihre volle Größe und Funktionsfähigkeit noch nicht erreicht haben, von großer Bedeutung. Hat sich der Pflanzenbestand dann in ein bis zwei Jahren vollständig entwickelt und ein tiefreichendes Wurzelsystem aufgebaut, so übernimmt er ab jetzt den Erosionsschutz. Die eingesetzten Geotextilien verrotten im Laufe der Zeit (je nach Material innerhalb von 1-3 Jahren) und werden, durch den sich zwischenzeitlich eingestellten Begrünungserfolg, auch nicht mehr benötigt.